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oft ge­le­sen

felix schwenzel in bestes wirres

um die ka­te­go­rie „bes­tes wir­res“ mal wie­der zu ak­tua­li­sie­ren, habe ich mal die ar­ti­kel, die laut pi­wik am öf­tes­ten ge­le­sen wer­den, für die­ses jahr und die zwei ver­gan­ge­nen jah­re raus­ge­sucht. die zahl hin­ter dem link ist die an­zahl der pa­ge­views (ex­klu­si­ve RSS-pa­ge­views).

2015

2014

2013


all you can read

felix schwenzel

supa ak­ti­on bei wir­res.net: all you can read für nur 1,99!

was heisst das? für nur 1,99 kann man nun auf wir­res.net le­sen so­viel man will. zum bei­spiel wie ich ein­mal bei anke en­gel­ke war oder wla­di­mir ka­mi­ner traf. oder das bes­te aus 100 vie­len jah­ren wir­res. oder das meist­ge­le­se­ne. oder ir­gend­wo im ar­chiv. all you can read eben. für nur ei­nen euro neun­und­neun­zig!





kraft durch scheis­sen

felix schwenzel

mei­nen zi­vil­dienst, ich habe das schon öf­ter mal er­wähnt, habe ich in ei­ner ein­rich­tung ver­rich­tet, in der er­wach­se­ne be­hin­der­te leb­ten. eine von an­tro­po­so­phen ge­führ­te „le­bens­ge­mein­schaft“. ne­ben mei­ner täg­li­chen ar­beit in der holz­werk­statt war ich ei­ner haus­ge­mein­schaft an­ge­schlos­sen, in der ich ein zim­mer­chen hat­te, ge­füt­tert wur­de und mor­gens und abends ein paar pfle­ge­auf­ga­ben über­nahm. zwei drei män­ner brauch­ten mor­gens und abends et­was hil­fe beim wa­schen und zäh­ne­put­zen. die­se ar­beit teil­te ich mir mit mei­nem „haus­va­ter“. et­was in­ten­si­ve­re pfle­ge brauch­te wal­de­mar, ein etwa 50 jäh­ri­ger ziem­lich at­trak­ti­ver mon­go­lo­ider mann, lei­der durch das für ei­nen mon­go­li­den ziem­lich re­spek­ta­ble al­ter be­reits et­was ver­wirrt.

das mit der ar­beit ging nicht mehr so gut, die ge­schick­lich­keit und kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit wa­ren nicht mehr das was sie mal wa­ren, bei es­sen rutsch­te im­mer et­was vom tel­ler, er brauch­te bei vie­len all­täg­li­chen din­gen ein biss­chen hil­fe. auch auf dem klo, liess man ihn dort al­lei­ne, ging un­ter um­stän­den eine rol­le klo­pa­pier drauf, ohne dass das ein stück pa­pier schmut­zig wur­de, da­für war da­nach das klo ver­stopft. ein­ge­schlif­fe­ne din­ge wie zur mor­gens zur ar­beit ge­hen oder das an und aus­zie­hen gin­gen aber noch (as­ser schlei­fe bin­den).

mon­go­lo­ide, sag­te mei­ne haus­mut­ter, sei­en ein ei­ge­nes „völk­chen“. ein biss­chen hat­te sie da­mit recht. fast alle sind sehr freund­lich, manch­mal so­gar über­mäs­sig freund­lich, lä­cheln viel und sind char­mant. wal­de­mar war ein aus­ge­spro­che­ner frau­en­freund. wenn er eine frem­de frau sah, strahl­te er sie an und be­schmiss sie mit kom­pli­men­ten: „schöööö­ne frau!“. dann seufz­te er und ver­such­te mit sei­nen bli­cken zu flir­ten. mich hielt er da­mals auch manch­mal für eine „schööö­ne frau!“, sein au­gen­licht war trotz bril­le nicht mehr das bes­te und ich trug da­mals die haa­re lang. ich war ja schliess­lich zivi. mon­go­lo­ide sind nicht nur meist un­glaub­lich freund­lich, oft auch sehr touchy, sie su­chen den kör­per­kon­takt und ver­ge­wis­sern sich ge­gen­sei­ti­ger sym­pa­thie durch kör­per­kon­takt. auch zu die­ser re­gel gab es aus­nah­men, im haus ge­gen­über leb­te ei­ner der im­mer sehr ernst, fast grim­mig guck­te. er nahm al­les sehr ernst, lä­chel­te nie und war sehr pflicht­be­wusst, bei der ar­beit wie in sei­ner frei­zeit, wäh­rend der er, wie man mir sag­te, pas­sa­gen aus der bi­bel ab­schrieb. auch ach­te­te er sehr auf sei­ne zun­ge, die fast nie zu se­hen war. mon­go­li­de sind nicht be­son­ders in­tel­li­gent, aber aus­nahms­los schlau. sehr schlau. sie ha­ben ein sehr aus­ge­präg­tes sen­so­ri­um für stim­mungs­schwan­kun­gen ih­rer um­ge­bung und sind tol­le trös­ter, also sehr em­pa­thisch. man­che sind sehr red­se­lig und elo­quent, man­che stumm, man­che plap­pern stän­dig vor sich hin. alle die re­den kön­nen ha­ben ein aus­ge­präg­tes na­mens­ge­däch­nis und ma­chen re­gen ge­brauch von ih­rer na­mens­kennt­nis, das ha­ben sie ge­mein mit so­zi­al­ar­bei­tern und ge­coach­ten po­li­ti­kern („das lie­be frau mer­kel, um, äh, chris­ti­an­sen ist mei­ne, um, äh, mei­nung“). ei­ner im dorf lief im­mer rück­wärts, ei­ner lief erst, wenn man ihn an­schob. also durch­aus ein „völk­chen“, aber eins mit aus­ge­präg­tem in­di­vi­dua­lis­mus.

im lau­fe mei­nes zi­vil­diens­tes vert­schlech­ter­te sich wal­de­mars zu­stand. er ent­wi­ckel­te sym­pto­me von par­kin­son, sei­ne hän­de zit­ter­ten und ver­krampf­ten sich, die kon­trol­le sei­ner bla­se liess nach, er fing an angst vor hö­hen zu ent­wi­ckeln und an al­lem rum­zu­zup­fen was er in die hän­de be­kam. das zup­fen wur­de in der we­be­rei zu sei­ner haupt­be­schäf­ti­gung, dort zupf­te er wol­le. lei­der konn­te er da­mit in sei­ner frei­zeit nicht mehr so recht auf­hö­ren. er fing an an sei­nen mit­be­woh­nern zu zup­fen, zer­zupf­te sei­ne pull­over und die win­deln die wir ihm mitt­ler­wei­le nachts an­le­gen muss­ten.

al­les halb so schlimm, denn er hat­te noch ein paar le­bens­freu­den, das es­sen be­rei­te­te ihm nach wie vor gros­ses ver­gnü­gen, er lieb­te mu­sik, sei­ne ar­beit und mich moch­te auch im­mer mehr, je schlech­ter sei­ne au­gen wur­den („schö­ne frau“).

ire­nd­wann ka­men aber ernst­haf­te kör­per­li­che pro­ble­me hin­zu, ir­gend­wel­che ma­gen-darm-ge­schich­ten, die eine klei­ne ope­ra­ti­on in­di­zier­ten. bei ei­ner der vor­un­ter­su­chun­genh war ich da­bei, wal­de­mar soll­te en­do­sko­pisch un­ter­sucht wer­den. die schwes­tern woll­ten ihm ei­nen auf­lauf ein­lauf ma­chen, und drück­ten ihm 4 von die­sen vor­ge­fer­tig­ten beu­teln mit salz­lö­sung in den end­darm (eine da­von reich­te an­geb­lich in der re­gel). kei­ner der beu­tel­in­hal­te er­blick­te in den nächs­ten 4 stun­den wie­der das ta­ges­licht, wal­de­mar hielt zu un­ser al­ler er­stau­nen an sich. der arzt muss­te im trü­ben en­do­sko­pie­ren.

von der spä­te­ren ope­ra­ti­on er­hol­te sich wal­de­mar im prin­zip ganz gut, es schien so­gar wie­der ein biss­chen auf­wärts zu ge­hen. die pha­se der bes­se­rung hielt al­ler­dings nicht lan­ge. lang­sam aber si­cher beug­te sich wal­de­mars kör­per, er ver­krampf­te im­mer mehr, al­ter­te ra­pi­de. er muss­te bald wie­der ins kran­ken­haus. ir­gend­wann lag er auf der in­ten­siv­sta­ti­on, wir er­war­te­ten dass er ster­ben wür­de und rie­fen sei­ne letz­ten ver­wand­ten, sei­ne schwes­ter und ih­ren mann zu ihm. ich kann mich noch gut an die ma­schi­ne mit dem ping er­in­nern die sei­ne herz­fre­quenz an­zeig­te. er hat­te sehr un­re­gel­mäs­si­gen herz­schlag, die kur­ven wa­ren bei­na­he chao­tisch und durch­ein­an­der. wal­de­mar däm­mer­te vor sich hin, re­agier­te nicht auf an­spra­che. wir hol­ten ei­nen pries­ter, der ihm die letz­te ölung ge­ben soll­te. ich sah al­ler­dings, dass das was der pries­ter mach­te, wal­de­mar of­fen­bar sehr un­an­ge­nehm war. un­ter der hand des pries­ters reg­te sich wal­de­mar erst­mals wie­der, ich konn­te se­hen wie er sich der ver­an­stal­tung ent­zie­hen woll­te, ihm fehl­te le­dig­lich die kraft dazu. er stemm­te sich ge­gen den tod. er stemm­te sich so hef­tig da­ge­gen, dass er als der pries­ter fer­tig war erst­mal kräf­tig in bett schiss. dass das der wen­de­punkt war, er­kann­te ich dar­an, dass wal­de­mars au­gen strahl­ten als eine kran­ken­schwes­ter zum sau­ber­ma­chen rein­kam. hät­te er die kraft ge­habt, er hät­te ge­sagt: „ohh, schööö­ne frau.“ so hat er es halt nur mit den au­gen ge­sagt. nach dem schiss schlug das herz wie­der re­gel­mäs­sig, wal­de­mar war dem tod noch­ein­mal von der schip­pe ge­sprun­gen und leb­te noch ein paar jah­re nach­dem ich mei­nen zi­vil­dienst be­en­det hat­te.

manch­mal den­ke ich, dass es schön ge­we­sen wäre, ihn ein biss­chen frü­her ken­nen­ge­lernt zu ha­ben. und — vor ein paar wo­chen hat das völk­chen wie­der nach­wuchs be­kom­men, mein freund kris­tof und sei­ne frau ha­ben ei­nen sohn mit down-syn­drom zur welt ge­bracht.


ig­lo ge­mü­se-ideen

felix schwenzel

kun­den dia­log cen­ter,
„iglo le­cker ga­ran­tie“
post­fach 77 77
33440 her­ze­b­rock-clar­holz

betr.: iglo ge­mü­se-ideen, le­cker-ga­ran­tie, pfan­nen-ge­mü­se ita­lie­nisch

sehr ge­ehr­te da­men und her­ren,
sehr ge­ehr­ter käptn iglo,

„alle iglo pro­duk­te [...] jetzt mit geld-zu­rück-ga­ran­tie — denn wenn‘s nicht schmeckt, gib­t's geld zu­rück.“

vie­len dank für ihre „le­cker-ga­ran­tie“ die sie auf ihre „ge­mü­se-ideen“ ge­ben. gute idee. so­viel vor­weg, das es­sen hat­te ge­schmack. lei­der war der ge­schmack nicht wirk­lich le­cker.

zu­al­lerst möch­te ich über den dem ge­mü­se bei­gelg­ten, hel­len fett­klum­pen me­ckern. of­fen­bar ist der fett­klum­pen dazu ge­dacht den ge­schmack, den in­vert­zu­cker­si­rup, die ge­mü­se­he­fe­brü­he und das knob­lauch­pul­ver um das ge­mü­se zu schmie­ren, bzw. zu ver­tei­len und das fest­kle­ben der ge­mü­se­stück­chen an der pfan­ne zu ver­hin­dern. here zie­le, die ver­ständ­lich sind, aber lei­der das „le­cker“ be­ein­träch­ti­gen. das fett, das sich nach der zu­be­rei­tung an je­dem ge­mü­se­stück­chen fest­ge­setzt hat­te, schmeck­te lei­der so wie es vor der zu­be­rei­tung aus­sah: nach schmut­zi­ger mar­ga­ri­ne. das konn­te auch die über­do­sis salz oder ge­schmacks­ver­stär­ker in der ge­mü­se­brü­he nicht über­tün­chen. ob­wohl es nor­ma­ler­wei­se ger­ne et­was sal­zi­ger mag, kam mir der ge­dan­ke in den sinn, dass ihr le­bens­mit­tel­che­mi­ker oder öko­tropho­lo­ge ver­liebt sein könn­te.

das ge­mü­se selbst, also das ge­mü­se ohne ihre ideen, war an­stän­dig. die boh­nen, die ka­rot­ten, die zwie­beln kna­ckig, so wie ich es mag. al­ler­dings stand die men­ge der zuc­ci­ni stück­chen in kei­nem ver­hält­nis zu der ab­bil­dung auf der pa­ckung noch war die men­ge und die kon­sis­tenz der zuc­ci­ni dem ge­schmack, dem „le­cker“, zu­träg­lich. im ge­gen­teil. mir kam der ge­dan­ke in den sinn, zuc­ci­ni von nun an „füll­ge­mü­se“ zu nen­nen. wahr­schein­lich ist zuc­ci­ni ge­ra­de bil­lig?

auch wenn kaum pa­pri­ka vor­han­den war, hat­ten die paar stück­chen die ich fand noch die­se ek­li­gen weis­sen fa­sern an der in­nen­sei­te, die ich mor­ma­ler­wei­se gross­zü­gig weg­schnei­den, wenn ich pa­pri­ka sel­ber zu­be­rei­te.

mit ei­nem wort, ich hät­te we­gen man­geln­dem „le­cker“ gern mein geld zu­rück, auch wenn das sehr schwer ver­dien­te 2 euro sind — aber wie ich sie ken­ne, le­gen sie si­cher was dazu und tra­gen das por­to. der kas­sen­bon ist bei­gelegt, das por­to auf dem brief­um­schlag. ich bin mal ge­spannnt ob sie noch bes­se­re ge­mü­se-ideen ha­ben, wenn ich die aus­pro­biert habe, hö­ren sie noch­mal von mir.

gruss
fe­lix schwen­zel

ly­che­ner­stras­se 72
10437 ber­lin
kon­to xxxxxxxx
blz: 39050000, spar­kas­se aa­chen

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syn­onym­witz

felix schwenzel

syn­onym für sau­fen? ex­tre­me ka­te­ring.

aus­ser­dem heu­te zwei selbst­aus­ge­dach­te wor­te (er hier macht das auch):
„um­fall­gut­ach­ten“, „full idi­ot“.


be­kennt­nis ei­nes zie­gen­hir­ten

felix schwenzel

jetzt spricht der zie­gen­hir­te, pe­ter g. (9): „ich habe ab­ge­trie­ben“.

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rück­ga­be fo­cus

felix schwenzel

an:
fo­cus ma­ga­zin
ab­tei­lung rück­ga­be
ara­bel­lastr. 23
81925 mün­chen

sehr ge­ehr­te da­men und her­ren,

ich habe ges­tern den fo­cus ge­kauft. cir­ca zum ers­ten mal in mei­nem le­ben. der grund war der web­log-ar­ti­kel ab sei­te 110. ich sen­de ih­nen die aus­ga­be die ich ges­tern ge­kauft habe an­bei zu­rück. ich möch­te das als sym­bo­li­sche rück­ga­be ver­stan­den wis­sen:

1. möch­te ich die in­for­ma­tio­nen und „fak­ten“ die ich dem heft ent­neh­men konn­te nicht be­hal­ten. ich möch­te sie wie­der ver­ges­sen (nä­he­res dazu wei­ter un­ten un­ter dem stich­wort red­un­dan­te, selbst­re­flek­ti­ve scheis­se)
2. ist es mir wich­tig mit dem (fehl)kauf des hef­tes ges­tern nicht als le­ser ge­zählt zu wer­den. also bit­te zie­hen sie ei­nen le­ser von den le­ser­zah­len der aus­ga­be nr. 5/2005 ab.

ver­mut­lich in­ter­es­siert sie mei­ne mei­nung ge­nau­so we­nig wie mich die mei­nun­gen, fäkt­chen und bild­chen im fo­kus in­ter­es­sie­ren. da dies aber ein of­fe­ner brief ist, wer­de ich ver­su­chen ganz kurz zu­sam­men­fas­sen war­um ich den fo­cus un­er­träg­lich fin­de.

*stich­wort red­un­dan­te und selbst­re­flek­ti­ve scheis­se

ein gros­ser teil des fo­cus dreht sich um den fo­cus und sei­ne chef­re­dak­teu­re. gleich im „ta­ge­buch“ auf der ers­ten sei­te bläst ein ge­wis­ser hel­mut mark­wort mir heis­se luft ins ge­sicht: „...zu un­se­rem emp­fang in da­vos... bla... er­kennt­nis: eine frau­en-frau ist sharon stone nicht.“

auf sei­te 127 gei­len sie sich dann an ih­rer reich­wei­te und ih­ren le­ser­zah­len auf und ner­ven ihre le­ser mit nutz­lo­sen in­for­ma­tio­nen wie zum bei­spiel, dass der fo­cus 680000 le­ser we­ni­ger als TV­mo­vie und 180000 le­ser mehr als der spie­gel habe.

auf der sei­te 145 muss ich mir dann an­ge­ber- pri­vat­fo­tos von herrn mark­wort („zärt­lich be­grüsst hol­ly­wood-diva sharon stone fo­cus-chef­re­dak­teur hel­mut mark­wort“) und pro­fil­neu­ro­ti­sche selbst­be­weih­räu­che­rung an­gu­cken: „hoch­ka­rä­ter aus wirt­schaft, po­li­tik und show-busi­ness ge­nos­sen den fo­cus night­cap“.

wit­zig. wis­sen sie an was mich das er­in­nert? an web­log­schrei­ber, die ja, wie sie auf sei­te 110 her­aus­ge­fun­den ha­ben, „pri­va­te ge­burts­tags­vi­de­os“ und „pri­vat­fo­tos zei­gen“ und er­klä­ren, dass sie ger­ne ein­rad fah­ren oder so. nur dass ich in der blogos­sphä­re für die selbst­re­flek­ti­ven, pri­va­ten selbst­be­weih­räu­che­run­gen und ei­tel­keits­mass­nah­men nichts be­zah­len muss und ko­mi­scher­wei­se trotz des pri­va­ten cha­rak­ters der meis­ten web­logs mehr fak­ten als im fo­cus fin­de.

*stich­wort fäkt­chen und fehl­il­lus­tra­tio­nen

nun gut. der fo­cus be­steht ja nicht nur aus re­dak­ti­on­s­ei­tel­kei­ten, ein paar sei­ten des fo­cus wer­den ja mit fak­ten-platz­hal­tern ge­füllt:

so er­fah­re ich auf sei­te 154, dass „der ei­ser­ne en­gel von kiew“ (ju­li­ja ti­mo­schen­ko) vier han­dies habe, wo­von oft zwei im ein­satz sei­en. und dass sie eine „power­frau“ mit ei­nem „hy­per­ak­ti­ven“ hund ist. wie soll ich die­sen ar­ti­kel ernst neh­men wenn dann auch noch von flie­gen­den her­zen auf der stras­se die rede ist („hand­kuss für die diva“)?

auf sei­te 24 fin­det sich über dem ro­land koch-in­ter­view ein ar­chiv-bild von herrn koch der sich laut pres­se­mel­dun­gen vom 08.01.2005 beim ski­fah­ren eine ge­sichts­ver­let­zung zu­zog und zum zeit­punkt des in­ter­views ganz si­cher nicht so aus­sah wie auf dem foto. dass das foto nicht ak­tu­ell ist er­fah­re ich bei ih­nen nicht.

dass die sei­te 123 zwar im heft-lay­out ge­stal­tet ist und ob­wohl sie über und über mit dem fo­cus-logo ge­spickt ist eine an­zei­ge ist scho­ko­liert mich dann auch nicht mehr. auf­ge­fal­len ist es mir nur, weil die il­lus­tra­ti­on mit dem dümm­lich grin­sen­den stock-foto pär­chen her­aus­sticht.

selbst die ein­zi­ge vor­stell­ba­re ret­tung des hefts, ha­rald schmidt, liest sich im fo­cus kreuz-öde (mein ver­dacht: hel­mut mark­wort ist ghost­wri­ter für ha­rald schmidt!?).

mit an­de­ren wor­ten, ich möch­te nichts von al­le­dem be­hal­ten und es ih­nen hier­mit zu­rück­ge­ben.

vie­len dank für ihre auf­merk­sam­keit.
fe­lix schwen­zel
ly­che­ner­stras­se 72
10437 ber­lin

p.s.: der ar­ti­kel über chris­to und jean clau­de war su­per! den habe ich bei­na­he her­aus­ge­ris­sen.

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ode an je­le­na

felix schwenzel

je­le­na lern­te ich an der uni ken­nen. sie stand ge­ra­de hy­per­ven­ti­lie­rend im gang, ganz blass und auf­ge­regt. sie fiel mir auf, aber da ich sie nicht kann­te, ging ich an ihr vor­bei in den ar­beits­raum von bri­git­te und al­e­xia. die bei­den und die an­de­ren fünf in den ar­beits­raum ge­ferch­ten ar­chi­tek­tur­stu­den­ten, lie­fen ge­ra­de wild um­her und ver­such­ten eine flie­ge zu tö­ten. je­le­na, so er­fuhr ich, hat­te eine höl­li­sche angst vor je­der art von in­sek­ten. „pho­bie“ ist un­ter­trie­ben, es war mehr als eine pho­bie. al­lein die tat­sa­che, dass eine flie­ge im glei­chen raum wie sie sein könn­te, ver­setz­te je­le­na in pa­nik und ih­ren flucht­re­flex in gang. so stand sie also im som­mer ziem­lich oft hy­per­ven­ti­lie­rend im gang.

zu die­ser zeit trug je­le­na eine sehr gros­se bril­le, sprach kaum ein wort deutsch und — wie­der­ho­le ich mich? — sie wäre mir da­mals wahr­schein­lich gar nicht auf­ge­fal­len, hät­te sie nicht im gang ge­stan­den.

lil­li, ix, bb (im gang, ca. 1995)

je­le­na kam ein jahr be­vor sie im glei­chen se­mes­ter wie ich ar­chi­tek­tur zu stu­die­ren an­fing aus sa­ra­je­vo nach stutt­gart. sie be­such­te ein paar sprach­kur­see und fing zu stu­die­ren an, ohne wirk­lich deutsch zu kön­nen. aber im lau­fe der zeit mach­te sie eine er­staun­li­che wand­lung durch. aus dem en­to­pho­bi­schen, rie­sen­bril­le tra­gen­den schwän­lein (an­mer­kung), das man­che böse zun­gen „bal­kan lill­li“ nann­ten, kam in­ner­halb kür­zes­ter zeit eine per­fekt und ak­zent­frei deutsch spre­chen­de, in­tel­li­gen­te und at­trak­ti­ve frau zum vor­schein die bald nur noch „lil­li“ (ohne ball­kan) ge­nannt wur­de. die­se frau hat­te zwar eine vor­lie­be für die far­be rosa und hel­lo-kit­ty-schrott (und war mei­ner mei­nung nach die vor­la­ge für elle woods/ree­se wi­thers­poon in „le­gal­ly blon­de“), aber sie konn­te, wie ich mehr­fach be­ob­ach­ten konn­te, den män­nern den ver­stand rau­ben.

urin­pro­ben

eben der typ frau, den sich vie­le män­ner in ih­ren (feuch­ten) träu­men vor­stel­len. ich na­tür­lich nicht. ich schätz­te ihre in­tell­li­genz (ja, mit drei „l“!) und ihre un­nach­ahm­li­che art wie sie mir (in­tel­lek­tu­ell und so) ho­nig um den mund schmie­ren konn­te und mir gross­pa­ckun­gen sym­pa­thie ent­ge­gen­warf. sie hat­te auch ver­ständ­nis für mei­nen bru­ta­len hu­mor: so wa­ren gre­gor und ich vor ei­ni­gen jah­ren zu je­le­nas ge­burts­tag auf der su­che nach ei­nem last mi­nu­te ge­schenk für sie, das wir mit haus­mit­teln in gre­gors woh­nung zu­sam­men­stel­len muss­ten, da es auch schon weit nach la­den­schluss war. also bas­tel­ten wir ein „an­fän­ger SM-set“. es be­stand aus nip­pel­quet­schern (wä­sche­klam­mern), cock­rings (gum­mi­bän­der) und je ei­ner urin­pro­be von gre­gor und mir. jede an­de­re frau hät­te uns und das ge­schenk in ho­hem bo­gen raus­ge­wor­fen, je­le­na freu­te sich. die bei­den pro­ben stan­den noch jah­re­lang über je­le­nas bett (sie­he foto). je­le­na liess mich auch be­reit­wil­lig über sich drü­ber sprin­gen, das habe ich aber schon vor ei­nem jahr aus­führ­lich be­schrie­ben.

por­trait a., ix und g.

eine mei­ner leibs­ten frei­zeit­be­schäf­ti­gun­gen in stutt­gart war, mit je­le­na in pauls bou­tique zu ge­hen, whis­key sour zu trin­ken, da­bei ihre stets feuch­ten hän­de zu hal­ten oder zu strei­cheln (ne­ben ih­ren stets feuch­ten füs­sen, der ein­zi­ge ma­kel an je­le­na) und mich mit je­le­na über al­les mög­li­che zu un­ter­hal­ten (mei­ne zweit­liebs­te frei­zeit­be­schäf­ti­gung war, mit bri­git­te in pauls bou­tique zu ge­hen und whis­key sour zu trin­ken). die ge­trän­ke wa­ren dank je­le­nas ver­hand­lungs­ge­schicks und er­schei­nungs­bild im­mer sehr güns­tig und oft wa­ren wir die letz­ten die pauls bou­tique ver­lies­sen. da­nach fuhr sie mich im­mer nach hau­se, ab und zu lies­sen wir uns auf dem weg noch fo­to­gra­fie­ren, aber ge­fickt ha­ben wir nie, auch wenn mich ihr klei­ner hin­tern im­mer sehr ent­zück­te.

die­ses wo­chen­en­de habe ich je­le­na wie­der­ge­se­hen, ihr hin­tern ist im­mer noch ent­zü­ckend, wir ha­ben fest­ge­stellt, dass wir uns bald 10 jah­re ken­nen und dass sie im­mer noch den mann in ih­rem le­ben sucht.

… und ich fra­ge mich, wie man eine ode an so eine tol­le frau so dumm auf­hö­ren las­sen kann. aber ix übe ja noch.

[dem­nächst fol­gen: ode an bri­git­te, may-britt, gita, su­san­ne, uvm. für auf­trags oden ste­he ich auch zur ver­fü­gung]

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schlüs­sel­an­hän­ger

felix schwenzel

heu­te habe ich k@rp­fen ei­nen schlüs­sel­an­hän­ger ge­schenkt. mon­tiert habe ich ihn auch gleich.

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an­hal­ter bahn­hof?

felix schwenzel

fah­re ge­ra­de durch den „an­hal­ter bahn­hof“. wun­de­re mich ob des na­mens, denn an­ge­hal­ten hat die s-bahn nicht. soll­te man even­tu­ell um­be­nen­nen in „durch­fah­rer bahn­hof“.

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mör­der­lat­te im kran­ken­haus

felix schwenzel

ix hab mich fo­to­gra­fie­ren las­sen im kran­ken­haus.

ix im kran­ken­haus

was hat ihn so ent­stellt?

felix schwenzel

war­um sieht er so schreck­lich aus?

held der me­di­en

schwei­ne-kram

felix schwenzel

wer kauft denn so­was?


mir wird schlecht

felix schwenzel

hier be­ru­higt ei­ner sein schlech­tes ge­wis­sen. ja, auch der mit den schmie­ri­gen haa­ren ist be­ken­nen­der christ. auch wenn er nicht im­mer gu­tes tut.

was ich mich noch fra­ge, ist in der volks­bi­bel auch ein tit­ten-mäd­chen auf sei­te 1?


und? hast du die tür­ki­sche por­no­sau fer­tig ge­macht? — ja hoch­wür­den, na­tür­lich, aber jetzt gu­cken sie doch mal, wie schick die bi­bel ge­wor­den ist.

was ist das denn für eine scheis­se? — hoch­wür­den, die ban­de­ro­le ist ab­nehm­bar.

ori­gi­nal­bild hier .


pa­ra­ar­chi­tek­tur

felix schwenzel

seit wo­chen ver­su­che ich ei­nen text über ei­nen film zu schrei­ben der mir sehr am her­zen liegt und dem­nächst auf DVD raus­kommt. ich fra­ge mich wie weit darf man aus­ho­len um dann das we­sent­li­che in vier ab­sät­zen ab­zu­han­deln? elf ab­sät­ze lang habe ich aus­ge­holt. ei­gent­lich scheis­se. aber muss ja kei­ner le­sen. dient eh nur der pri­va­ten er­in­ne­rung. oder so.

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ich bin die su­s­an stahn­ke des blog­dings

felix schwenzel

zwei gute nach­rich­ten: ich habe in­ter­net im kran­ken­haus, im bett gar und heu­te hat­te ich das ver­gnü­gen den längs­ten furz mei­nes le­bens am ei­ge­nen leib mit­zu­er­le­ben. ich hat­te lei­der kei­ne stopp­uhr zur hand, aber ich wage zu be­haup­ten er war 15 se­kun­den lang.

wie es dazu kam? da muss ich wohl mal kurz aus­ho­len. ich habe mir ja pünkt­lich, kurz vor der le­sung, eine ober­schen­kel-throm­bo­se be­sorgt. lei­der konn­te ich die nicht kurz­zei­tig ver­drän­gen, wie man das bei ei­nem to­des­schnup­fen kann. das ging des­halb nicht weil mir alle zu­rie­fen: „kei­ne späs­se“, „ernst neh­men“, „lun­gen-em­bo­lie“, „ster­ben“, „vor­sicht“, usw. pp. die­ser chor und dann am mon­tag das ge­sicht mei­ner phle­bo­lo­gin (ve­nen­ärz­tin) ver­lei­te­ten mich dann dazu selbst in pa­nik zu ge­ra­ten. weil ich mich nicht mit frau grö­ner, herrn dah­l­mann, frau beat und frau kat­ze im prass­nik tref­fen konn­te, setz­te ich mit vor är­ger feuch­ten au­gen in den ICE nach köln um mich im kreis­kran­ken­haus heins­berg mal an­stän­dig be­han­deln zu las­sen. ein­zi­ge licht­bli­cke an die­sem tag: ich habe noch ein 50 euro ti­cket zum selbst­aus­dru­cken be­kom­men und gita das gold­stück, die mei­nen kof­fer schlepp­te und mich fuhr.

im zug fand ich ei­nen platz an dem ich mein throm­bo­ti­sches bein hoch­le­gen konn­te und ver­liess ber­lin. im zug pack­te mich dann ein­mal ganz kurz die ver­fick­te pa­nik mit der mich die ärz­te, el­tern und das bein in­fi­zie­ren woll­ten: kurz vor han­no­ver juck­te und zuck­te es mich kurz an der rech­ten brust­in­nen­sei­te. ich dach­te: „atem­not? habe ich atem­not? em­bo­lie? atem­not?“ - schweiss­aus­bruch, ein biss­chen hy­per­ven­ti­lie­ren, schwit­zen wie sau und ein­mal kurz das le­ben vor dem in­ne­ren auge ab­lau­fen las­sen. der film vor dem in­ne­ren auge war al­ler­dings so schlecht, dass ich schnell merk­te, dass es sich um ei­nen fal­schen alarm han­deln muss­te. scheiss, ver­fick­te, über­flüs­si­ge pa­nik.

in köln an­ge­kom­men konn­te ich die pa­nik wie­der an die­je­ni­ge ab­ge­ben zu der sie bes­ser passt: mei­ne mut­ter. ob­wohl die plötz­lich gar kei­nen bock mehr auf pa­nik hat­te: „has­te ab­ge­nom­men? siehst gar nicht mehr so fett aus...“ mein va­ter hat­te auch kei­nen bock auf pa­nik, hat­te aber schon al­les für mei­ne sta­tio­nä­re auf­nah­me am nächs­ten tag aran­giert.

die auf­nah­me war ähn­lich wie bei brain­pool ein gros­ses ver­gnü­gen: die­sel­ben fra­gen zum hun­ders­ten­mal be­ant­wor­ten: fuss an­ge­knackst, nach zwei wo­chen krämp­fe, da­nach schwel­lung des un­ter­schen­kels ... — re­gel­mäs­sig al­ko­hol? die fra­ge war neu — ge­wicht (die ärz­tin war fet­ter als ich, also kei­ne na-wir-wie­gen-schon-ein-zwei-kilo-zu­viel-bli­cke), grös­se, al­ter, el­tern ha­ben kei­ne be­kann­ten ve­nen­lei­den, usw. zwi­schen­durch kam eine 16jäh­ri­ge prak­ti­kan­tin rein um mir den ver­band weg­zu­schnei­den und für ein EKG zwei un­nö­ti­ge lö­cher in mei­nen brust­pelz zu ra­sie­ren.

da­nach wur­de (mir un­er­klär­lich, mot­to wahr­schein­lich: si­cher ist si­cher) mei­ne lun­ge ge­röngt und mein bauch von der as­sis­tenz- oder ober­ärz­tin so­no­gra­fiert: „sie habe eine fett­lä­ber. da müs­se auf­pas­se.“ „fett­le­ber?“ „ja. fett­lä­ber. ihre milz ist auch zu gross.“ als ich sie frag­te ob sie auch noch mal die throm­bo­se un­ter­su­chen woll­te kam der chef rein und un­ter­such­te mei­nen bauch er­neut. er fand kei­ne fett­le­ber — oder sag­te nix dazu — fand mei­ne milz nicht zu gross aber da­für „ei­gen“ und hielt sich auf­fäl­lig lan­ge an der stel­le auf, an der ich sonst im­mer be­mer­ke: „es ist ein ele­fan­ten­ba­by, der rüs­sel guckt schon raus“. die be­mer­kung ver­kniff ich mir dann aber doch, ich hat­te noch die stim­men im hin­ter­kopf die mir ein­flüs­ter­ten: eine throm­bo­se muss man ernst neh­men!

der chef guck­te sich dann auch noch­mal die throm­bo­se an und ver­ord­ne­te mir so­for­ti­ge bett­ru­he bis ich ei­nen stütz­strumpf an­ge­fer­tigt be­kom­men hät­te. aus­ser­dem wür­de ich bald mar­cu­mar be­kom­men, dass müss­te so ein­ge­stellt wer­den, dass mein blut nur noch 25% der nor­ma­len ge­rin­nungs­fä­hig­keit be­säs­se, mich also zum künst­li­chen blu­ter ma­chen wür­de. das „ein­stel­len“ der rich­ti­gen do­sis wür­de ein paar tage in an­spruch neh­men und aus­ser­dem wür­de er ger­ne si­cher­stel­len dass ich kei­ne in­ne­ren blu­tun­gen hät­te.

mir glaubt ja eh nie je­mand, also glaub­te er mir auch nicht als ich ihm ver­si­cher­te nicht an in­ne­ren blu­tun­gen zu lei­den. er wol­le selbst gu­cken. war­um? weil in­ter­nis­ten nun­mal ger­ne in men­schen rein­gu­cken. ge­nau­so wie chir­ur­gen ger­ne men­schen auf­schnei­den und hun­de ger­ne ihre eier le­cken: es ist das was sie kön­nen, also ma­chen sie es.

so kam es also, dass ich mich da­r­uf ein­liess mir in den ma­gen und zwölf­fin­ger­darm gu­cken zu las­sen und eine ko­lo­sko­pie (darm­spie­ge­lung) ma­chen zu las­sen — um zu gu­cken ob ich in­nen blu­te. im prin­zip ver­wand­le ich mich hier­mit in eine art männ­li­che su­s­an stahn­ke, die sich ja be­kannt­lich live im fern­se­hen hat darm­spe­igeln las­sen. ich nur im blog, nach­ge­tra­gen.

ich will aber ei­gent­lich gar nicht ins de­tail ge­hen. nur ein biss­chen. das un­an­ge­neh­me am darm­spie­geln ist ei­gent­lich das vor­he­ri­ge ab­füh­ren, den darm ent­lee­ren. am tag vor­her muss­te ich li­ter­wei­se ek­li­ge flüs­sig­kei­ten in mich hin­ein­kip­pen was dazu führ­te, dass ich li­ter­wei­se noch ek­li­ge­re flüs­sig­kei­ten ab­führ­te — und das über den nach­mit­tag und die nacht hin­weg ziem­lich oft. zum früh­stück be­kam ich noch­mal 3 li­ter ek­li­ge ab­füh­rungs­flüs­sig­keit, die ich dann bei­na­he oral ab­ge­führt habe. bei­na­he. die darm­spie­ge­lung selbst ist ziem­lich un­spek­ta­ku­lär (wenn der arzt sein hand­werk ver­steht). ein biss­chen un­an­ge­nehm sind zwei din­ge:

  • der arzt bläst ei­nem luft in den darm und die as­sis­ten­tin drückt auf dem bauch rum um das ko­lo­skop „um die ecke“ zu drü­cken und für bes­se­re sicht) — un­an­ge­nehm!
  • dass der arzt fo­tos von mei­nem end­darm macht - das ist eine re­gi­on mei­nes kör­pers bei der mir die exis­tenz von fo­tos pein­lich ist

um die ge­schich­te jetzt end­lich ab­zu­schlies­sen, mein fünf­zehn­se­kün­der war na­tür­lich eine di­rek­te fol­ge der vie­len luft die mir wäh­rend der un­ter­su­chung mit dem ko­lo­skop in den darm ge­bla­sen wur­de. was mich jetzt al­ler­dings doch noch in­ter­es­sie­ren wür­de: ob die stahn­ke nach ih­rer darm­spie­ge­lung in stern.tv auch so ei­nen pracht­furz hin­be­kom­men hat?


9live

felix schwenzel

ali­da kur­ras „mo­de­riert“:

ich weiss das das an­stren­gend ist, aber sie schaf­fen das. was steht denn da? […]

500 €. za­ckig! 01379444111. was kommt raus? sehr leicht! da darf ih­nen kein feh­ler pas­sie­ren. wir ha­ben nicht mehr so viel zeit, aber wir schaf­fen das noch. ran an das te­le­fon. ihre chan­ce. jetzt da­bei­sein. grei­fen sie zum hö­rer. un­glaub­lich. schon sehr viel geld raus­ge­gagn­gen. hier bei der quiz­night bei sat1. […] ganz schnell. […] auf gehts. ran ans te­le­fon, also bei 500 € kann ich nicht mehr viel sa­gen […] auf gehts. wann ha­ben sie das letz­te mal so viel geld nachts um 2 uhr ver­dient?

[…] 1000 €. auf gehts […] was ma­chen sie denn? war­um ha­ben sie denn da angst? […] 1000 € gibt es jetzt zu ge­win­nen. ran ans te­le­fon. ich war­te. […] hör­ne se mal. 500 € ein­fach aus­schla­gen. ich hab sie at­men ge­hört. […] kom­men sie. ganz schnelll. sie ha­ben doch die lö­sung! 01379444111 […] kom­men sie. end­spurt an­ge­sagt. biss­chen luft ham wa noch, aber nicht mehr viel. sie müs­sen schon zu­grei­fen. das was wir su­chen, lie­be zu­schau­er, das ma­chen sie mor­gens beim bä­cker […] ihr geld, ab­so­lut steu­ier­frei! […] 1000 € jetzt. 01379444111. lie­be ös­te­rei­cher, lie­be schwei­zer […] auf gehts. […] auf gehts. […] ganz schnell. […] ganz schnell, [ge­flüs­tert] ran ans te­le­fon. es geht nur noch dar­um ers­ter zu sein, jetzt gehts nur noch dar­um schnell am te­le­fon zu sein. das ist ihre chan­ce. jede se­kun­de kann es jetzt klin­geln. es wird auch klin­geln. ich weiss auch nicht wann es klin­gelt. aber für 1000 € kann man es schon­mal pro­bie­ren. 01379444111. [pau­se] aber hal­lo. schnell zum te­le­fon. die zeit tickt. im­mer noch nie­mand bei mir. was soll denn das? 9 buch­sta­ben. [pau­se, es piept] es hat noch nicht ge­klin­gelt! 01379444111. ich komm mir hier ziem­lich ver­las­sen vor.

[…] sie sind da­bei. sie ho­len sich das geld. ganz schnell. ich war­te. noch ist nie­mand aus­ge­wählt. … das ist ihre chan­ce 26000 € zu be­sit­zen! die raus­schmeis­ser mu­sik. dei sen­dung neigt sich dem ende. wenn sie jetzt noch da­bei sein wol­len. kom­men sie. ganz, ganz schnell. er­zäh­len sie mir nicht, dass sie kei­ne wün­sche hät­ten die sich nicht mit 26000 euro um­set­zen lies­sen […] ihre chan­ce. [guckt blöd] 01379444111. es muss jetzt hier jede se­kun­de klin­geln.

[bild­quel­le]

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fleisch

felix schwenzel

hei­ner lern­te ich beim zi­vil­dienst ken­nen. ein mann mit war­men, freund­li­chen au­gen und da­mals schon grau­me­lier­tem voll­bart. er war zwar nicht of­fi­zi­ell der chef der holz­werk­as­tatt in der ich wäh­rend des zi­vil­diens­tes ar­bei­te­te, aber prak­tisch schon. er hielt den la­den, die ma­schi­nen und die ar­beits­ab­läu­fe am lau­fen. er brach­te mir den re­spekt vor den ma­schi­nen, der kreis­sä­ge, dem band­schlei­fer und der schleif­schei­be bei. mit ihm fuhr ich ei­nen so hoff­nungs­los über­la­de­nen pfer­de­an­hän­ger vol­ler span­plat­ten durch die ge­gend, dass wir ber­ge aus­schliess­lich im ers­ten gang hoch­fah­ren konn­ten. von ihm lern­te ich die lie­be zum holz. ge­nug pa­thos, aber ich lern­te wirk­lich viel von ihm. und wir wur­den gute freun­de, auch wenn er ein paar jah­re äl­ter als ich war. hei­ner leb­te (und lebt) in ei­nem dorf bei ful­da mit höchs­tens 80 be­woh­nern, gi­chen­bach, ein rich­ti­ges kaff. selbst die nächs­te „gross“-stadt, ful­da, ist ja be­kann­ter­mas­sen ein kaff, mit an­de­ren wor­ten, hei­ner lebt am arsch der welt.

ente, huhn, woll­schwein

ne­ben sei­ner ar­beit bei den an­tro­po­so­phen in der holz­werk­statt, hielt hei­ner ein paar tie­re: ein paar rhön­schaa­fe, ein paar un­ga­ri­sche woll­schwei­ne (sehr ro­bus­te schwei­ne die man selbst im win­ter draus­sen ste­hen las­sen kann), hüh­ner, gän­se und lauf­enten. die rhön­schaa­fe wur­den qua­si ver­mie­tet, um wei­den öko­lo­gisch wert­voll zu mä­hen, die gän­se star­ben nach ei­nem schö­nen, auf­re­gen­den und frei­lau­fen­den le­ben auf der wie­se mas­sen­haft im no­vem­ber um sich in weih­nachts­bra­ten zu ver­wan­deln, die schwei­ne gru­ben wie­sen um und le­ben AFA­IK noch im­mer, die lauf­enten teil­ten alle paar jah­re das schick­sal der gän­se und die hüh­ner wa­ren zum ei­er­le­gen ver­dammt. kurz, eine po­li­tisch kor­rek­te idyle. ich lie­be sie noch heu­te.

haus­ein­gang am arsch der welt

klei­ne är­sche der welt ha­ben den vor­teil, dass sich alle ken­nen. hei­ner kennt den förs­ter des dor­fes ganz gut. der lässt ihn bei sich zu­hau­se ab & zu fern­se­hen gu­cken und im wald rehe ab­schies­sen. so kam ich nicht nur ab und an in den ge­nuss ei­ner köst­li­chen, mus­ku­lö­sen, nicht-fet­ten weih­nachts­gans, son­dern manch­mal auch in den ge­nuss ei­nes fri­schen rehs. hei­ner brach­te mir bei was man mit so ei­nem to­ten vieh macht: erst mal 2-4 tage kop­pf­über ab­hän­gen las­sen, dann „aus dem fell schla­gen“ und zer­le­gen. da­nach kann man es es­sen oder ein­frie­ren. „aus dem fell schla­gen“ heisst nichts an­de­res als das fell vom kör­per zie­hen. das er­for­dert ei­ner­seits ei­ni­ges an ge­schick, aber auch teil­wei­se enor­me kraft. das fell ist ziem­lich gut an so ei­nem reh fest­ge­wach­sen. aber mit der rich­ti­gen tech­nik kann man die haut recht gut vom fleisch lö­sen, erst mit ei­ner sto­chern­den, fla­chen hand das ge­we­be von der haut tren­nen, da­nach mehr oder we­ni­ger nach un­ten ab­reis­sen, im­mer wie­der mit der hand ge­we­be tren­nend.

ich lern­te die­se tech­nik ganz gut und wenn ich ein reh „aus dem fell schlug“ muss­te ich im­mer wie­der dar­über stau­nen, wie ar­cha­isch die­ser akt war, auch wie bru­tal. im nach­hin­ein glau­be ich, mir da­mit die be­rech­ti­gung er­ar­bei­tet zu ha­ben ham­bur­ger zu es­sen. ich hat­te da­mals die welt­ver­bes­ser­li­che vor­stell­lung, dass je­der der fleisch es­sen möch­te, auch mal ein tier selbst zer­le­gen soll­te. al­ler­dings habe ich bis­her dar­auf ver­zich­tet ein reh „auf­zu­bre­chen“ oder zeu­ge da­von zu sein. ein reh „auf­bre­chen“ be­deu­tet dem reh die in­ne­rei­en, die ge­där­me zu ent­neh­men nach­dem das reh er­schos­sen wur­de. das ge­schieht meist im noch-war­men-zu­stand des to­ten tie­res. sehr bru­tal.

war­um ich das al­les schrei­be? die bild-„zei­tung“ hat mich drauf ge­bracht.

sym­bol­bild

ges­tern gab es eine bild-schlag­zei­le die be­sag­te, dass im deut­schen fern­se­hen an­geb­lich das „letz­te tabu“ ge­bro­chen wor­den sei: eine brust ver­grös­se­rungs-op live im fern­se­hen. ich habe das nicht ge­se­hen und ehr­lich­ge­sagt auch nicht viel in­ter­es­se das zu se­hen. ich habe es näm­lich schon mal ge­se­hen. um zu er­klä­ren wo ich es ge­se­hen habe muss ich noch­mal ei­nen klei­nen bo­gen schla­gen: mein va­ter ist arzt. frau­en­arzt. als frau­en­arzt führt er ab und zu auch brust-ops (mamma­plas­tik, mam­ma­neo­plas­tik) durch, al­ler­dings nicht aus kos­me­ti­schen grün­den, son­dern meist aus re­kon­struk­ti­ven grün­den, nach brust­krebs zum bei­spiel. da er aber im um­gang mit tech­ni­schen ge­rä­ten ziem­lich un­be­gabt ist, muss­te ich ihm oft bei der be­die­nung des vi­deo­re­kor­ders as­sis­tie­ren. zum bei­spiel beim ein­le­gen und ab­spie­len von brust-op-fort­bil­dungs-vi­de­os. so kam ich be­reits in jun­gen jah­ren dazu ei­ner brust op am fern­seh­schirm bei­zu­woh­nen. was mich über­rasch­te war die bru­ta­li­tät mit der der chir­urg bei der op vor­ging. um ein si­li­kon­kis­sen in die brust ein­zu­füh­ren muss na­tür­lich erst das brust-ge­we­be ge­löst wer­den, da­mit ge­nug platz für das kis­sen vor­han­den ist. über­ra­schend für mich war, dass die hand­be­we­gun­gen die glei­chen wa­ren wie die, die mir hei­ner zum reh-fell-lö­sen bei­gebracht hat­te. mit der hand voll rein, zack, zack.

ei­gent­lich lo­gisch, dass je­der chir­ur­gi­sche ein­griff eine ver­let­zung des kör­pers be­deu­tet, auch das brust-auf­pum­pen. man hält sich das nur nie so recht vor au­gen. was woll­te ich noch­mal sa­gen?


au­tos mit haa­ren

felix schwenzel


ver­spro­chen

felix schwenzel

sehr be­haar­te haa­re.


kon­sis­tenz­fra­ge

felix schwenzel

wel­che kon­sis­tenz hat ei­gent­lich klug­scheis­se, das was klug­scheis­ser ab­ka­cken?